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Kölner Klub für Luftsport e.V.

Geschichte

Ausbildung – Fliegen – Abenteuer

Gegründet 1906

Der Kölner Klub für Luftfahrt e.V. ist der älteste deutsche Fliegerklub!

Im Jahre 1906 unter dem Namen „Kölner Aero-Klub“ gegründet und später in „Kölner Klub für Luftschifffahrt“ umbenannt begann vor über 100 Jahren unser Traum vom Fliegen im Rheinland.

Eine Urkunde aus dem Jahr 1906 zeigt bereits den Besitz von 10 Frei-Ballonen, 2 Luftschiffen sowie 2 Eindecker-Flugzeugen vom Typ Antoinette und Coler. Der Verein hatte zu dieser Zeit 700 Mitglieder!

Unsere Tradition hat ihren Ursprung damit bereits drei Jahre nach dem ersten Motorflug der Brüder Orville und Wilbur Wright!

Der Traum vom Fliegen begeisterte in diesen über 100 Jahren viele aktive Piloten und faszinierte Millionen von Zuschauern.

100 Jahre Luftsport

Im Jahr 2006 wurde das 100-jährige Bestehen mit einem Großflugtag in Hangelar angemessen gefeiert.

Großflugtag zum 100.

In Zusammenarbeit mit Classic Wings fand am 26. und 27. August 2006 ein internationaler Großflugtag in Hangelar zum 100 jährigen Geburtstag des Vereins statt.

Klubheim 1999

Unser Klubheim findet sich gegenüber dem Tower hinter einem Tor, das für Fußgänger jederzeit passierbar ist. Es ist Geschäftsstelle, dient der Flugvorbereitung und der Schulung.

Frühe Jahre

Der Flugplatz Butzweilerhof war viele Jahre Heimat des KKFL, bis in den 70er der Umzug der Motorflieger nach EDKB erfolgte.

Die Geschiche des Vereins


Die frühen Jahre

Mit einer Flotte von zwölf verfügte der Kölner Klub bald über die meisten einsatzfähigen Ballone aller deutschen Vereine. Bis zum ersten Weltkrieg beschränkte sich der Luftfahrtsport in Köln im Wesentlichen auf die Ballonfahrt.

Die Beteiligten gehörten in den ersten Jahren einer durchaus exklusiven Gruppe der Kölner Gesellschaft an. Nur gut situierte Bürger gingen diesem kostspieligen und abenteuerlichen Hobby nach. Bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges erhoben sich die Kölner Ballone 616 Mal. Die Ballon- und Luftschifffahrt erfreute sich allgemeiner Aufmerksamkeit bei der Bevölkerung. Die Zeitungen nahmen jede einzelne Ballonfahrt zur Kenntnis und berichteten darüber mit Angabe des Start- und Landeplatzes und den Namen des Ballonführers und aller Insassen. Bisweilen wurde die Luftfahrt allerdings als etwas Kurioses angesehen denn die wahre Bedeutung der Fliegerei war noch nicht deutlich geworden.
Ausscheidungsrennen am 10. Mai 1908 in Köln
Die alten Ballonführer bei der Betrachtung des ersten Modells ihres Nachkriegs-Freiballons Clouth VIII-Köln. Auf dem Bild von links nach rechts: Straßfeld, Key, Heymer, Klüsener, Peters, Geusgen, Stüttem und Ballonmeister Gensicke
Die Kölner Luftfahrer hatten sehr schnell großen Zulauf, ihr Klub bestand schon bald aus mehreren hundert Mitgliedern. Dem Verein standen vier eigene und acht private Ballone zur Verfügung. Von den Letzteren gehörten allein vier der Firma Clouth, die sogar zwei eigene lenkbare Luftschiffe besaß. Zeitgenössischen Berichten zufolge verwandelte sich das Aufstiegszeremoniell vor großen Starts häufig in eine Art Volksfest, an dem die Bürger scharenweise interessiert und begeistert teilnahmen.

Der Motorflug unterlag im ersten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts gegenüber der Dominanz des Ballonsports, obwohl doch gerade auf diesem Gebiet zu dieser Zeit große Fortschritte erreicht wurden. So blieb der Motorflug in Köln zunächst dem Militär vorbehalten, während er in anderen Regionen bereits als Sport entdeckt war. Im Jahre 1912 wurde eine Fliegerstation in Köln errichtet. Die eintreffenden Militärflieger traten auch dem zivilen Klub bei, der seinen Namen verkürzte und sich ab 1912 "Kölner Klub für Luftfahrt" nannte.
Die erste Piper J 3 D-EBUG

Ein Schub in der technischen Entwicklung

Der erste Weltkrieg gab der Luftfahrt einen Schub in der technischen Entwicklung. Jetzt brauchte man Flugzeuge, die Funktionen erfüllten: Kundschafter, Bomber und Jagdflugzeuge. Innerhalb weniger Jahre wurden Flugzeuge zu robusten Transportmitteln. Doch der erste Weltkrieg bedeutete auch das Ende der zivilen Luftfahrt: Den Deutschen wurde nach Kriegsende vorerst das Motorfliegen verboten.

Am Butzweilerhof quartierten sich die Engländer ein und errichteten eine Luftpoststation, später sogar einen zivilen Liniendienst für Flüge zwischen Köln, Brüssel und London.

Ohne Motor in die Lüfte

Es war ein Mühsal für unerschrockene Bastler und 'Spinner': Flugzeuge mussten in dieser Zeit selbst gebaut werden. Wer mit einem solchen Gerät in die Luft wollte, der musste viele Stunden gesägt, gehämmert und geleimt haben. Ein fertiges Fluggelände mit Anfahrtswegen, mit Start und Landebahnen, mit Werften und mit Luftaufsicht gab es noch nicht.

Diese Zeit löste jedoch eine explosionsartige Ausdehnung des Luftsports in Köln aus. Eine den Fliegern gegenüber positiv eingestellte Stadtverwaltung unter Oberbürgermeister Konrad Adenauer setzte sich für diesen neuen Sport ein und immer mehr Bürger begeisterten sich auch selbst dafür.
Siegerehrung Segelflug-Weltmeisterschaft 1960 Köln-Butzweilerhof

Das Luftkreuz des Westens

Luftaufnahme vom alten Butzweilerhof
Die große Zeit des Butzweilerhofs begann 1926, an dem der Kölner Klub heimisch wurde. Am Beginn stand die Lufthansalinie Berlin-Köln-Paris, und bald wurde der Platz von der Sabena und der Swissair, von Air France, KLM, Imperial Airways und Danske Luftfahrtselskab angeflogen. Nach Berlin war er der deutsche Flugplatz mit den meisten Flugbewegungen, eine Drehscheibe im europäischen Flugverkehr: das "Luftkreuz des Westens".

Motorflug und Ballonfahrt wurden im Kölner Klub gepflegt, Segelflieger schlossen sich an. Möglicherweise trug der Stand der Technik zu der Beliebtheit des Luftsports bei: in den zwanziger Jahren wurde das "thermische Segelfliegen" entdeckt, die Erfindung des Wendezeigers und des Variometers erleichterten den Flug bei schlechtem Wetter, und die Funktechnik leistete wertvolle Dienste beim Überlandflug. Eine Entwicklung kam in Gang, die den Luftsport zu hohem Ansehen verhalf.
1927 gründete der Kölner Klub am Butzweilerhof eine der ersten Vereinsfliegerschulen. Bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges wurden rund 200 Flugschüler ausgebildet, und zwar unfallfrei. Die Zeit des nationalsozialistischen Regimes ab 1933 wirft kein Ruhmeslicht auf den Kölner Luftsport. Ohne Widerstand wurde auch der Luftsport in den "nationalen Aufbruch" eingegliedert. Lautlos ging der im "Deutschen Luftfahrer-Verband" (DLV) organisierte KKfL nach dem Erlass von 1937 im allgemeinen Gleichschaltungsprozess unter. Das "Nationalsozialistische Fliegerkorps", nach Vorbild der übrigen NS-Organisationen gegliedert, bestimmte von nun an den Luftsport.

Neuanfang nach dem Krieg

1945 schien die deutsche Fliegerei zunächst tot. Nur englische und belgische Flugzeuge übten am Butzweilerhof.

Erst 1949 organisierte sich der "alte" Klub unter dem Dach des neu entstandenen Deutschen Aero Clubs neu – zum dritten Mal. Anlässlich der Taufe des ersten Freiballons nach dem Krieg sagte Jakob Möltgen, der große Altmeister der Kölner Sportfliegerei: "Wir wollen den Himmel nicht erobern, das überlassen wir anderen. Wir wollen mit leichten Sportflugzeugen nur unseren herrlichen Motorsport ausüben."
Mitgliedskarte 1932/33
Vorstand des KKfL im Jahre 1927
In verschiedenen Etappen hatten Modellflieger, Ballonfahrer, Segelflieger und Motorflieger ihren Weg in den Klub zurückgefunden. Nach und nach wurden die über die deutsche Luftfahrt verhängten Beschränkungen des Kontrollrates abgebaut. Modellflieger und Ballonfahrer durften schon sehr früh wieder starten.

1952 traten die Segelflieger – die bis dahin natürlich längst in aller Stille ihre Vorbereitungen getroffen hatten – wieder in die Öffentlichkeit, und seit 1955 durften auch deutsche Motorflieger wieder an der Luftfahrt teilnehmen.
Die fünfziger und der Anfang der sechziger Jahre waren erfüllt von einer großen Euphorie für den Luftsport. Politiker und Verwaltungsleute ließen sich gern mit Sektglas vor den Fahrzeugen fotografieren, die Zeitungen verfolgten jede Entwicklung mit positiven Kommentaren – eine Woge der öffentlichen Anteilnahme gab dem Klub Sicherheit und Selbstvertrauen. Allerdings: Da der Butzweilerhof den Alliierten zur Verfügung stand, mussten die Klubmitglieder über mehrere Jahre von dem Flugplatz aus starten und landen, der heute das Zuhause des Vereins ist - Bonn Hangelar. Da sich inzwischen mehrere andere Luftsport treibende Vereine gebildet hatten, kam es 1957 zur Gründung der "Interessengemeinschaft Flugplatz Butzweiler Hof e.V." In demselben Jahr konnte die Segelfluggruppe eine Halle errichten, und der Klub durfte von Hangelar nach Köln zurückkehren.

Nachdem der Regierungspräsident 1958 der Interessengemeinschaft Butzweilerhof als Flugplatzunternehmerin die formelle Genehmigung zum Betrieb eines Verkehrslandeplatzes erteilt hatte, konnten sich auch die Motorflieger wieder niederlassen: Luftsport konnte erneut auf dem Butzweilerhof ausgeübt werden.

Der Wind dreht sich

Optimistische Visionen unserer Väter auf einer Postkarte aus dem Jahre 1909
 
Ab Ende der Sechziger Jahre wendete sich das Blatt gegen die Flieger: Es gab Bürgerinitiativen gegen den Fluglärm, Beschwerden gegen einzelne Flieger häuften sich, Bebauungspläne wurden vorgelegt, verworfen und geändert, und der Rat der Stadt Köln fasste von Zeit zu Zeit Beschlüsse über die Verwendung des Butzweilerhofes. Der einstmals so gelobte und geachtete Luftsport wurde zum öffentlichen Ärgernis.

Großflugtage wie jener, der im Jahre 1972 noch 120.000 begeisterte Zuschauer zum Butzweilerhof ziehen ließ, waren nun Anlass zu scharfer Polemik. "Dauernde Lärmbelästigung und Gefährdung angrenzender Wohngebiete! Es war daher für die SPD-Fraktion im Bezirk 4 selbstverständlich, den in diesem Sommer geplanten Großflugtag zu verhindern", rühmte sich ein Flugblatt der SPD. Den Kölner Fliegern wehte der Wind wie nie ins Gesicht. Dieser Gegenwind brachte keinen Auftrieb – er war niederschmetternd.

Im 70. Jahr des Kölner Klubs Prof. Steinmann, Präsident des K.K.f.L. bei der Siegerehrung des Modellflugwettbewerbes 1964 Prof. Steinmann, Präsident des K.K.f.L. bei der Siegerehrung des Modellglugwettbewerbes 1964 für Luftsport war von wohlwollender Prüfung, dass die Kölner Sportflieger in der Nähe ihrer Vaterstadt ihren Sport ausüben können, nicht mehr die Rede. Wäre es nach den Politikern aller Ratsfraktionen gegangen, dann hätte es schon längst keinen Flieger mehr auf dem Butz gegeben.
Prof. Steinmann, Präsident des K.K.f.L. bei der Siegerehrung des Modellglugwettbewerbes 1964
Was das Landen damals zunächst noch ermöglichte, waren die Verhältnisse: Ein Ersatzgelände war trotz jahrelanger Suche noch nicht gefunden, alle Nachbargemeinden winkten dankend ab; sie waren an Fliegern nicht interessiert. Und neben den Sportfliegern waren ja auch noch die belgischen Heeresflieger auf dem Butz zu Hause. Die dachten gar nicht daran, das Feld zu räumen. Am Ende stand ein Rechtsstreit der Kölner Flieger durch drei Instanzen, den sie verloren, und am Butzweilerhof hörte die deutsche Luftfahrt 1980 zum dritten Mal auf.

Auch der Karneval fliegt mit

Auch der Karneval geht nicht spurlos am Butz vorbei. Das Dreigestirn flog 1970 mit: Prinz Rolf I, Bauer Erich und Jungfrau Josefine Der Kölner Klub für Luftfahrt zog um zum Flugplatz Bonn Hangelar. Der damalige Vereinspräsident Dr. Rolf Madaus schrieb in der Festschrift von 1981 zum 75. Jubiläum: "Wenn auch unserem Klub zur Zeit die Ausübung des Luftsports erheblich erschwert wird, weil wir keinen ortsnahen Heimatflughafen mehr haben …, wird dies unsere Freude nicht dämpfen. Und es wird in den nächsten Jahren auch nicht an den erforderlichen Anstrengungen fehlen, den Klubbetrieb und das Klubleben weiter zu entwickeln. Unsere große Tradition verpflichtet uns." 1986, anlässlich des 80jährigen Jubiläums, konnte sich der Klub am Tag der offenen Tür der belgischen Streitkräfte mit drei Sportgruppen noch einmal auf dem Butzweilerhof der Öffentlichkeit darstellen. Einen Höhepunkt bildete der Start von 22 Heißluftballons. Lebhaften Zuspruch fand in diesem Jahr auch die Ausstellung "80 Jahre Luftsport in Köln" in der Kreissparkasse Köln am Neumarkt. Sie gab einen Überblick über Erfolge und Misserfolge des traditionsreichen Klubs.
 
Auch der Karneval geht nicht spurlos am Butz vorbei. Das Dreigestirn flog 1970 mit: Prinz Rolf I, Bauer Erich und Jungfrau Josefine

Der Klub heute

Das Klubheim des KKfL im Jahr 2005
 
Nachdem sich der Klub 2004 von den Segelfliegern getrennt hat, ist er heute eine reine Motorfluggruppe. Zurzeit gibt es ca. 235 Mitglieder, davon rund 200 aktive. Organisiert wird der Verein durch die Gruppenleitung, die von den Vereinsmitgliedern gewählt wird.

Unser Klubheim besteht aus einem Container-Bau, der gegenüber dem Tower hinter einem Tor aufgestellt ist, das für Fußgänger jederzeit passierbar ist. Der im Jahr 1999 erworbene Bau beherbergt neben unserer Geschäftsstelle, die regelmäßig an Wochenenden und unter der Woche besetzt ist, einen Flugvorbereitungsraum sowie einen kombinierten Unterrichts- und Klubraum.